Ausbildungspläne der beiden österreichischen Kandidaten


In Übereinstimmung mit den geltenden Ausbildungsplänen im Kosmonautenausbildungszentrum Zvezdnij Gorodok wurden für die Ausbildung der österreichischen Wissenschaftskosmonauten Dr. Clemens Lothaller und Dipl.-Ing. Franz Viehböck folgende Details vereinbart:

Erste Etappe: Allgemeine Kosmonautenausbildung
Art der Ausbildung Zeit
(Stunden)
1.
Dynamik des Weltraumfluges
40
2.
Ballistik; Steuerungssysteme der Raumfahrzeuge
30
3.
Grundlagen der Weltraumnavigation
30
4.
Grundlagen der EDV
30
5.
Ausbildung in Film- und Fotoaufnahmetechnik
30
6.
Technische Ausbildung:
    • Konstruktion des Transporters und seiner Systeme
    • Konstruktion der Orbitalstation und ihrer Systeme
    • Flugprogramm und Borddokumentation
    • Praktische Übungen auf den Simulatoren und anderen Trainingsgeräten am Stand
    • Selbstständige Vorbereitung
    • Vorbereitung und Ablegung von Prüfungen

200
100
20
40
100
70
7.
Medizinisch-biologische Ausbildung
170
Summe
860
8.
Russische Sprachausbildung
500
Gesamt
1360

Im Hinblick auf die Komplexität der durchzuführenden Weltraumexperimente bzw. der Bedienung der österreichischen Apparatur wurden in der 2. Ausbildungsetappe die vorgesehenen 40 Ausbildungsstunden für wissenschaftliche Experimente einvernehmlich nach folgendem Schema geändert.

Zweite Etappe: Ausbildung mit der Besatzung
Art der Ausbildung Besatzung
(Stunden)
Wissenschafts- kosmonaut
(Stunden)
1.
Ausbildung auf den Simulatoren des Transporters:
    • Training auf dem Komplexsimulator TDK-7CT
    • Training des händischen Andockens
    • Training der handgesteuerten Annäherung
    • Training der handgesteuerten Rückkehr

196
50
50
18

92
20
0
0
2.
Training auf den Simulatoren der Orbitalstation „MIR“:
    • Training auf dem komplexen Simulator
    • Training auf dem Simulator des Moduls
    • Praktische Übungen als Vorbereitung zu wissenschaftlichen Experimenten

42
12
40

16
12
40
3.
Theoretische Ausbildung der Mannschaft
12
12
4.
Vorbereitung auf die Einwirkung von Weltraumfaktoren während des Fluges (im Rahmen der medizinisch-biologischen Ausbildung):
    • im fliegenden Labor JL-76
    • auf der Zentrifuge – 18
    • in der Barokammer


12
8
8


12
8
8
5.
Überlebenstraining im Meer
14
14
6.
Hubschrauberbergung/Seilwindenbergung
4
4
Gesamt
1500
884
Ausbildungsplan der sowjetisch-österreichischen Mannschaften für die Durchführung der wissenschaftlichen Experimente des Projektes „AUSTROMIR“
Ausbildungszeitraum Dez. März Mai Juni Juli Aug. Sept. Gesamtzeit
Lehrstoff Jän. Ausb.i.ME
MONIMIR
8/4
5/3
4/2
4/2
2/2
2/2
25/10
OPTOVERT
12/-
6/1
4/1
3/1
3/1
28/4
AUDIMIR
10/2
8/1
12/1
8/1
2/1
40/6
MOTOMIR
10/4
8/4
2/2
20/10
PULSTRANS
4/1
4/1
3/1
2/1
13/4
MIKROVIB
4/1
3/-
3/1
2/1
12/3
COGIMIR
20/-
2/-
4/-
4/-
6/-
36/-
BODYFLUIDS
4/4
2/2
2/2
2/2
10/10
DOSIMIR
1/-
1/-
DATAMIR
6/4
6/4
3/-
15/8
Aufstellen der med. Geräte
5/3
3/3
8/6
Durchführung der ME in
Block 1, Block 2
9/9
8/8
8/8
8/8
33/33
LOGION
4/-
2/-
2/-
2/-
10/-
MIGMAS-A
4/-
3/-
3/-
2/-
12/-
FEM
4/-
2/-
2/-
8/-
Gesamt
271/99

Die Ausbildung der beiden österreichischen Kosmonautenkandidaten konnte ohne Schwierigkeiten den Vereinbarungen gemäß durchgeführt werden, was durch eine größere Zahl erfolgreich abgelegter Detailprüfungen und einer Abschlußprüfung nachgewiesen werden konnte.